(Teil4) Aufgrund der Diskussionen um einen LTE-Mobilfunkmast mitten im Bürgstadter Wohngebiet Bürgstadt-Nord mussten wir feststellen, dass das Thema Elektrosmog und hochfrequente elektromagnetische Felder aus den Köpfen weitflächig verschwunden ist. Wir möchten an den gesunden Menschenverstand appellieren und kramen das Thema gerne wieder unter dem Teppich hervor.
Seit frühester Jugend kommen mir (als Leser technischer Publikationen und dem Blick über den Tellerrand hinaus auf Gesellschaft, Umwelt und Mensch) immer wieder Artikel, Studien und Vorträge über gesundheitliche Themen und technische Risiken unter die Augen. Während des Informatik-Studiums kam der Mobilfunk auf, der in wissenschaftlichen Publikationen aufgrund der Hochfrequenzstrahlung betrachtet wurde.
Elektromagnetische Felder / Hochfrequenzfelder im Altag
Mobilfunk, WLAN, Bluetooth, tragbare Haustelefone (DECT), Powerline-Netzwerkadapter, viele Babyphone u.a. Geräte arbeiten mit hochfrequenten elektromagnetischen Puls-Feldern (EMF).
Trafo-Netzteile, Stromleitungen und elektrische Geräte erzeugen elektromagnetische Felder, meist eher niederfrequent.
Wie handhaben Sie als Informatiker das zuhause?
Wir üben uns bevorzugt in einem glücklichen, aber eher bescheidenen Lebensstil.
Technik, an die sich nicht unnötig gewöhnt, vermisst man nicht.
Technik, Konsumartikel und Gewohnheiten, an die man sich nicht bindet, binden einen nicht und schonen das tägliche „Zeitkonto“.
Technik, wo sie sinnvoll und nötig ist, ja gerne.
Technik, wo sie trendy und nur „nice to have“ ist, nein.
- unsere Handynutzung ist minimalst (auch bei unserer Tochter; ja, das geht! Sie hat bislang einen reinen prepaid-Telefontarif, keine mobilen Daten.)
. - mobile Daten auf dem Handy nutzen wir so gut wie nie (mir reichen 50MB im Monat, echt wahr)
. - wir haben seit 2003 sog. Netzfreischalter in Kinder- und Schlafzimmer
. - WLAN und DECT sind reichweitenminimiert (minimalste Sendestärke, reicht in kleinen Häusern oder Wohnungen)
. - wir verwenden strahlungsminimierte Full-DECT-Eco-Telefone (DECT-Basis und Telefone gehen nach einem Telefonat auf Null-Strahlung herunter)
. - der Schreibtisch für Fernwartungen (dort werden oft lange Telefonate geführt) erhält in Kürze wieder ein verkabeltes Telefon mit guter Freisprechfunktion und besserer Echo-Unterdrückung (wir brauchen für Fernwartungen beide Hände an Tastatur und Maus)
. - das WLAN schaltet sich nachts automatisch ab
. - wir schalten das WLAN tagsüber nur an, wenn wir es nutzen wollen. Das erspart als Nebeneffekt die Dauerablenkung durch „neue Nachrichten“ und die Dauer-Zerstreuung „habe ich was neues? ist es wichtig? ist es was lustiges? habe ich was verpasst?“
. - alle Computer, EDV-Geräte und auch das HiFi-Rack sind per Netzwerkkabel in nachgerüsteten Fußbodensockelleisten vernetzt
. - nicht genutzte Geräte werden mit Kippschalterleisten bei Nichtnutzung ausgeschaltet (das verlängert auch deren Lebensdauer, schützt die Geräte bei Spannungsschwankungen und spart Strom)
. - WhatsApp lesen wir nur im WLAN auf einem isolierten Familienhandy, das keinen Datentarif besitzt und auf dem keine Kundenkontakte liegen.
WhatsApp und eMails lesen wir, zu 3-4 Tageszeiten. Das heißt, wir bestimmen, wann wir uns ablenken lassen anstatt Arbeitsabläufe zu unterbrechen. Das steigert die Effektivät und führt dazu, dass abends mehrere Arbeiten abgeschlossen sind, anstatt dutzende angefangen, aber keine beendet wurde.
. - wir nutzen Kabelkopfhörer, keine Bluetooth-Kopfhörer.
. - Wir verzichten auf Fernsehschauen, Tablet/Handy-Nutzung bis tief in die Nacht. Man wacht dadurch energiegeladener auf und startet produktiver in den neuen Tag. Man braucht einige Tage, bis man abends wieder lernt, abends ein Buch oder Heft zu lesen, schläft dann aber entspannter ein und wacht viel frischer auf.
. - Kurzum: Wir alle haben uns in der Informations(stress)-Landschaft selbst überholt. Technik, die das Leben erleichtern sollte, hat es bis in den letzten Winkel beschleunigt. Ein Dauerfeuer von WhatsApp, SMS, eMails und Anrufen prasselt auf die Menschen ein. Muss das so sein? Wir finden: nein. Führen Sie doch mal zuhause testweise einen halben Tag ohne all diese vermeintlichen „digitalen Segnungen“ ein. Sie werden merken: Offline ist der neue Luxus! 🙂