Einsteiger-Anleitung: Die ersten Kryptowährungen kaufen in zwei Stunden für 125€ Einsatz! Welche Kryptowährung / Coins / Blockchainprojekte soll ich kaufen, wie und wo? Auch Krypto-Sparplan möglich. Welches ist eine eher sichere Kryptobörse? Welches ist eine Kryptobörse für Beginner?

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Immer wieder kommt die Frage auf: „Wie kann ich eine Kryptowährung / Digital Asset erwerben?“ … gefolgt von der Ausrede „ach; ist mir zu umständlich; dafür hab ich grad keine Zeit“.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach…

(erstveröffentlicht am 19.06.202, mit Kurzaktualisierungen)

Hinweis für überhitzte Phasen (starke Preisanstiege):
Angesichts stark steigender / bereits stark gestiegener Kurse fragen Sie sich bitte, ob sie nun einem Trend aus Gier hinterherlaufen bzw. aus der Angst, etwas zu verpassen in Kaufpanik verfallen (Fear of missing out = FOMO). Emotionale Kauf-Entscheidungen enden oft verlustreich! GGf. überlegen Sie sich, ob Sie Rücksetzer abwarten möchten? Verlassen Sie sich nicht auf Mainstreammedien, denn dort wird meist nur berichtet, wenn Höchststände erreicht wurden. Wenn Sie sich ein handlungsfähiges Online-Konto bei einer Kryptowährungsbörse anlegen und dort Ihr gewünschtes Euro-Guthaben hinterlegen, sind Sie schon einmal handlungsfähig, falls es zu Rücksetzern kommen sollte.

Hinweis für unterkühlte Phasen (Preisverfälle):
Angesichts massiver Einbrüche im Preis vieler Blockchain/DLT-Token/Coins (Kryptowährungen) existiert ggf. eine gute Kaufgelegenheit. Ob Sie den Tiefpunkt zum Kauf erwischen oder der Kursverfall weitergeht, kann Ihnen jedoch Niemand garantieren.


Welche Kryptowährung ist die Beste?

Die meisten Coins und Projekte (es gibt derzeit weit mehr als 5000) sind spekulativ und bzgl. deren Durchhaltevermögen und Zukunft schwer einschätzbar.
Aber es gibt auch vielversprechende und bereits gut vernetzte Projekte.

Kaufen / investieren sollen Sie gar nichts, sondern: Sie müssen es selbst wollen.
Und: Wer „selbst wollen will“, der muss sich selbst umfangreich informieren, um dann auch für seine Entscheidungen gerade stehen zu können.
Der schnelle Tipp vom Freund oder Kollegen in der Kaffeepause stellt sich sonst schnell als „Kauf Kinowelt-Aktien!“-Parallele aus Zeiten des „Neuen Marktes“ heraus und wird zum Desaster für a) Geldbeutel und b) die Freundschaft. Kurzum: Jeder ist für sich selbst verantwortlich!
„Die beste“ Kryptowährung wird es nicht geben; es läuft wohl auf diverse Projekte hinaus, die für Ihren Anwendungszweck jeweils Ihre Nische(n) besetzen werden.


Fehleinschätzung 1: Alles umweltschädliche Energieverschwendung?

Beim Bitcoin und anderen durch „Mining“ erzeugten Coins ja; nicht jedoch bei vielen anderen Kryptowährungs-/Tokenkonzepten. Nur weil die Presse lediglich den Oldtimer „Bitcoin“ behandelt, muss nicht zwangsweise jede andere Kryptowährung rechenaufwändig gemined/errechnet werden. Für das XRP-Ledger beispielsweise wurden einmalig 100 Milliarden XRP erschaffen. Auch bei IOTA werden keinen neuen MIOTA-Token mehr generiert. Andere Projekte haben einen Herausgabeplan, d.h. es wurde zu Beginn eine bestimmte Menge Token herausgegeben und in festgelegten Intervallen folgen weitere Mengen. Dies waren nur einige Beispiele.
Auch bei der nötigen Rechenpower für Transaktionen gibt es gewaltige Unterschiede.

Fehleinschätzung 2: Alle Blockchain-Projekte und alle Kryptowährungen sind Hype, Spekulation und es tummeln sich dort etliche Betrüger?

Richtig ist: Wie in jeder Branche gibt es gute Firmen, schlechte Firmen, seriöse Projekte, Betrugsprojekte, seriöse Geschäftsführer und Blender. In einer größtenteils noch unregulierten Branche tummeln sich zwangsläufig besonders viele kurzlebige Startups, Glücksritter und zwielichtige Anbieter.
Wenn jedoch beispielsweise die Themen „Banking/Payments via Blockchain“ oder „Internet der Dinge / Internet of Value via Blockchain“ ein Flop wären, dann wären weltweit führende Zentralbankchefs, Notenbanken, Finanzeliten, Hedgefonds, Investment- und Bankengiganten (Goldman Sachs, JPM, SBI), Regulierungsbehörden, Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfer, Juristen, Bankenchefs, Organisationen wie der IWF oder das WeltWirtschaftsForum einem Hype aufgesessen? Und etliche Großkonzerne, Technik-Giganten wie (Telekom, Samsung, LG) und Unternehmen wären Pilotprojekte, Partnerschaften, Beiratsfunktionen mit Blendern eingegangen?
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie auf Youtube, Twitter, Instagram, Snapchat, Reddit, Facebook & Co. auf Kanäle/Accounts oder Kommentare stoßen, die Ihnen schnellen Profit oder ein ultratolles neues projekt versprechen!!!


Wichtige Fragen und Entscheidungshilfen für Kryptowährungs-Neulinge

Grundsatzfragen:

  • Welcher Typ bin ich? Möchte ich mit Kryptowährungen auf tages-/wochenbasis zocken? Oder lieber investieren? Welchen Stress tue ich mir dabei an?
  • Kaufe ich die bekanntesten Kryptowährungen? Oder die billigsten? Oder die mit dem besten Anwendungspotential?
  • Kaufe ich dann, wenn Alle kaufen und die Presse das Thema behandelt (FOMO = Panik, den Anschluss zu verpassen)? Oder kaufe ich, wenn der Markt durchatmet oder gar am Boden liegt?
  • Kaufe ich eine Kryptowährung, nur weil sie mir jemand empfohlen hat, ohne dass ich selbst recherchiere? Oder mache ich mir ein eigenes Bild von den verschiedenen Projekten und deren Coins?
  • Bringe ich die Bereitschaft mit, dauerhaft bzgl. Informationen am Ball zu bleiben?
  • Setzen sich langfristig ideelle Utopien durch? Oder eher Industrie, Lobby und Staaten? Oder wird es Ko-Existenzen geben? Welchen eher ideell getriebenen Projekte traue ich eine Zukunft zu?

Wer auf den Projektcharakter Wert legt (Wert statt Preis), kann sich folgende Fragen stellen:

  • Löst ein Projekt ein oder mehrere reale Probleme? (bestimmter Branchen, Menschen, Regionen etc)?
  • Wenn ja, welche Rolle spielt der projekteigene Coin dabei?
  • Wer gründete das Projekt? Sind größere Firmen oder Finanzunternehmen darin investiert bzw. gaben sie Startfinanzierungen? Wenn ja, welche?
  • Welche Firmen/Personen sind im Team? Welche im Beirat? Welche Historie haben diese?
  • Wie vernetzt sind diese Firmen/Personen?
  • Gibt es juristische Fallstricke für das Projekt? Wie sieht die Zusammenarbeit mit Verbänden, Regulierern etc aus?
  • Gibt es bestehende Partnerschaften, Pilotprojekte oder bereits aktive Anwendungen?
  • Was beeinflusst den Wert des Coins (abgesehen von Spekulanten oder Marktmanipulationen)?
  • Nicht jedes Pilotprojekt führt auch zu einer späteren Zusammenarbeit!
  • Nicht jede Partnerschaft führt zu einem Erfolg oder einer Steigerung des Projektwerts!

Welche Coins / Projekte gibt es?

  • aller Anfang ist schwer; am besten schlägt man einfach mal bei der deutschsprachigen Kryptobörse Bitpanda in der Bitpanda-Preisliste (Rubrik „Preise“, Karteireiter „Kryptowährungen), denn diese Liste enthält eher renommierte Währungen inkl. Kurzbeschreibungen, während beispielsweise Coingecko über 8000 Währungskurse listet, worunter auch etliche tausend „Shitcoins“ sein dürften.
  • im nächsten Schritt sollte man sich etliche Projekte vornehmen, deren Homepages betrachten, über sie recherchieren und – sofern man investieren will anstatt hochriskant herumzuzocken – deren Projektwert und Marktreife einschätzen
  • Presse, Medien und viele Berater tun der Branche und der Technik Unrecht, wenn Sie aussschließlich nur von Kryptowährungen (und dort nur über eine bestimmte) sprechen/schreiben. Mit der Blockchain-/Distributed LedgerTechnolie (DLT) zusammen mit Web3.0 entsteht derzeit eine neue riesige Branche, in der es viele spannende Projekte gibt. Welche davon überleben werden? Machen Sie sich ein eigenes Bild. Dieser Sektor steckt gerade in der Phase, in der sich die Internetbranche zu Zeiten des „neuen Marktes“ (1997-2003) befand. Damals trennten sich auch erst nach Jahren die „hochgejubelten Himmelsstürmer“ von den „überlebensfähigen Projekten“.
  • Achtung: In Youtube und Twitter kann man sich sehr gut (insbes. in den offiziellen Projektkanälen) informieren, allerdings tummeln sich dort viele Betrüger, Glaubenskrieger (sog. CoinXY-Maxis), Shiller (Personen, die bestimme Projekte und Coins hypen, ggf weil sie darin selbst investiert sind) und Abzock-Coin-Betrugsprojekte (Scams) sowie gefälschte Supportkanäle (Phisher).

Wo kauft / experimentiert man als deutschsprachiger Krypto-Einsteiger
mit Kryptowährungen ? Welche Krypto-Exchange / Kryptobörse ist die beste?

  • für Kryptoneulinge aus dem deutschsprachigen Raum ohne Englischkenntnisse sehr empfehlenswert ist:
    Bitpanda – eine deutschsprachige, sehr kundenfreundliche, umfangreiche, kompetente und sehr einfach bedienbare Kryptobörse mit Sitz in Wien; EU-reguliert, mit Banklizenz der österr. FINMA sowie im Besitz der deutschen BaFin-Lizenz für Kryptowährungsverwahrung.

    Desweiteren sind Sparpläne, Preisalarme, Staking und europaweite SEPA-Überweisungen möglich.
    Für Trader gibt es die (komplexere) Tradingplattform „Bitpanda Pro“. Dort sind z.B. Markt-, Limit- und Stop-Limit-Orders möglich.
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  • Direkt aus Deutschland (von der Börse Stuttgart) stammt die sehr übersichtliche BISON App der Börse Stuttgart (listet jedoch deutlich weniger Coins als Bitpanda).
    Die App bietet einen Simulationsmodus und einen Echtgeldmodus. Desweiteren möglich sind Sparpläne, LimitOrders und Preisalarme.
    Die App ist sehr übersichtlich und ähnelt optisch eher einer Aktien-App. Für das Euroguthaben erhält man ein echtes Euro-Verrechnungsgirokonto mit nutzerspezifischer IBAN bei der deutschen SolarisBank, bei dem die dt. Einlagensicherung greift (jedoch nicht für Kryptoguthaben). Für die Kryptoverwahrung besitzt der zugehörige deutsche Kryptodienstleister eine BaFin-Lizenz.
    .
  • für Kryptoneulinge mit mehr Wissenstiefe ist evtl. die englischsprachige Uphold empfehlenswert
    (Sitz in den USA, San Francisco, Uphold Europe sitzt in London), denn Uphold ist eine der wenigen Kryptobörsen mit Unterstützung des InterledgerPayment-Protokolls z.B. für Interledger-Anwendungen.
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  • Hinweis 1: Die Transaktionsgebühren bei Bitpanda sind minimal teurer als bei internationalen Kryptobörsen. Bitpanda ist jedoch (a) sehr einfach und intuitiv für Neulinge bedienbar, (b) deutschsprachig, (c) im Rechtsraum der EU ansässig, (d) im Besitz einer österr. Bankenlizenz und (e) im Besitz der deutschen BaFin-Lizenz mit Kryptoverwahrungsgenehmigung sowie (f) reguliert durch die österr.Bankenaufsicht FINMA.
    Erfahrene Profis können – im selben Account – auf die günstigere, aber kompliziertere Trading-Plattform BitpandaPro wechseln. Dort sind u.a. auch Limit-Orders sowie stop-buy/stoploss-Orders möglich.
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  • Hinweis 2: Die Insolvenz so mancher Kryptobörsen hat gezeigt, dass man sein Geld besser nicht Banken/Kryptobörsen anvertrauen sollte, die Ihren Sitz und/oder ihre Bankverbindung in einem „kryptofreundlichen, kryptoinnovativen Kleinstaat“ haben, egal wieviel Youtuber-Werbung, Prominenten-Werbung und Sport-Sponsoring eine solche Börse betreibt … insofern nicht, wenn der Hauptsitz der Exchange nach einer Steueroase oder nach sog. Offshore-Konten riecht. Skeptisch sollte man auch sein, wenn die Homepage einer Kryptobörse kein sofort auffindbares Impressum mitsamt Rechtsform und voller Hauptsitzanschrift besitzt. Sehr skeptisch sollte man werden, wenn auf der Plattform Hebelproduke (Derivate, Futures, Lending mit hohen Zinsrenditen etc) angeboten werden.
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  • Hinweis 3: Wer auf seinem Smartphone schnellen Zugriff auf stets aktuelle Kryptokurse haben will, dem sei die Coingecko-App empfohlen.

Einen xyz-Coin kann ich mir nicht leisten!

Der Vorteil von Kryptocoins ist: sie sind teilbar. Sie können auch Bruchteile erwerben; z.B. 0,01 oder 2,334 Anteile.
Es muss ja auch nicht unbedingt der eine bekannte Coin sein, nur weil Masse und Massenmedien seit über 8 Jahren keinen anderen Namen kennen.


Los geht’s: Die ersten Kryptowährungen kaufen (125€) in 3 Abenden. Bitpanda-Anleitung für Einsteiger:

  • Tag 1: 
    • Gehen Sie hier zu Bitpanda.com und klicken Sie auf „jetzt loslegen“.
      Planen Sie dafür 45 bis 90 Minuten Zeit ein und ggf. zwei Anläufe ein.

      Halten Sie Ihren Personalausweis und Ihr Smartphone bereit, denn Sie müssen in einem zweiten Schritt Ihre Identität nachweisen. Das geschieht durch ein Telefonat mit einem freundlichen Mitarbeiter auf Ihrem Smartphone (oder am Computer per Webcam). Keine Angst, das funktioniert in den meisten Fällen sehr gut!
      Geschafft … die größte große Hürde ist genommen. Stöbern Sie einfach einmal innerhalb Bitpanda herum.
      .
  • Tag 2:
    • Laden Sie Ihr Bitpanda-Konto z.B. mit 125 EUR auf. Loggen Sie sich dazu bei Bitpanda ein.
      Dort klicken Sie oben im Menü auf „Einzahlen“, wählen dann „Euro“ und die bevorzugte Einzahlungsmethode.
      Am preiswertesten und am einfachsten ist die normale SEPA-Bank-Überweisung (kostenfrei; dauert ggf. 1-3 Werktage) oder (sofern Sie Online-Banking nutzen) die Sofort-Überweisung.
      Von diesem „Euro-Wallet“ können Sie dann Kryptowährungen kaufen. Bei Verkäufen wird der Betrag Ihrem Bitpanda-Portfolio in der „Euro-Wallet“ gutgeschrieben.
      .
  • 2-3 Tage später (nachdem Ihre SEPA-Überweisung im Bitpanda-Euro-Wallet gutgeschrieben wurde):
    • Kaufen Sie sich von den aufgeladenen 125 EUR – nur damit Sie es mal gemacht haben – Ihre ersten Krypto-Coins, z.B. je 25-30€ oder wie es Ihnen beliebt. Oder einfach mal nur einen einzigen Coin für 10€ (bzw. Coin-Bruchteile, wenn ein ganzer Coin mehr als 10€ kostet).
    • Welche? Wer auf Industrieprojekte oder industrienahe Projekte setzt, kann sich ggf. (KEINE ANLAGEBERATUNG!) mal IOTA, HBAR, QNT, FETCH.AI, CELO, IOTEX, XRP anschauen. Es tut für den Anfang aber bestimmt auch ein Bruchteil BTC oder ETH.
    • Los geh’ts: Hierzu gehen Sie oben im Bitpanda-Menü auf „Preise“, wählen dann oben den Reiter „Krypto“ aus und klicken dann beim gewünschten Coin auf die Schaltfläche „Kaufen“.
      Im Eingabfeld der „Kaufmenge“ können Sie übrigens umschalten, ob Sie die Coin-Anzahl eingeben wollen, die Sie kaufen wollen oder ob Sie den Euro-Betrag eingeben wollen, für den Sie Coins bzw. Coin-Bruchteile kaufen wollen.
      Nach dem erfolgreichen kauf wird dann aus Ihrer Bitpanda-Euro-Wallet umgebucht und im Portfolio eine Wallet der entsprechenden Kryptowährung in der gekauften Menge angelegt.
    • In den jeweiligen Wallets Ihres Portofolios können SIe dann später z.B. Anteile nachkaufen, verkaufen, an eine selbstverwaltete Wallet der jeweiligen Blockchain schicken, staken u.s.w.
    • Die Zukunft wird viele weitere Anwendungsfälle bringen; IBAN-Nummern oder Kreditkarten mit hinterlegten Kryptowallets, Kryptowallets innerhalb von Paypal, auf Smartphones, ggf. in Autos und vieles mehr!
      .
  • danach gilt:
    • protokollieren Sie am Besten in einer Exceldatei akribisch jeden Kauf einer Kryptowährung mit, d.h. Sie legen sich in einer Exceldatei pro Coin quasi eine Überschriftzeile an (z.B. mit dem Coinkürzel z.B. „ETH“) und für jeden Kauf/Verkauf schreiben sich sich darunter eine Zeile mit mindestens folgenden Spalten:
      Coinkürzel, Typ („K“ für Kauf, „V“ für Verkauf), Datum, Wo (Name der Kryptobörse oder Name der Hardware/Software-Wallet), Menge (positive Zahl für Kauf, negative Zahl für Verkauf, Gesamtpreis, Preis pro Coin (hier müssen Sie den Taschenrechner bemühen).
      Warum eine solche Tabelle? Der Verkauf von Kryptowährungen ist in D erst nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei, ansonsten fällt der geltend Kapitalertragssteuersatz an. Staking gilt übrigens als „Coins angelangt“, d.h. verkaufen Sie Coins (oder tauschen Sie direkt in andere), die in den letzten 12 Monaten gestakt waren, fällt ebenfalls die Kapitalertragssteuer an. Bei der Besteuerung gilt: Sie verkaufen immer die ältsten Coinbestände. D.h. wenn Sie 200 Coins einer Kryptowährung am 01.05.2023 kaufen, am 01.02.2024 nochmal 100 Stück nachkaufen und am 01.04.2024 50 Stück verkaufen, dann ist der Verkauf über 1 Jahr Haltefrist, denn (von alt nach neu sortiert) wird steuerlich quasi aus dem Bestand vom 01.5.2023 verkauft.
      Wer es sich einfach machen will und/oder stets einen schnellen Überblick über seine Investments haben will  und/oder das Führen einer Exceltabelle scheut, dem sei etwas weiter unten das Kapitel „Krypto-Portfolio mit der Coingecko-App jederzeit am Mann“ wärmstens empfohlen.
    • Wenn Sie mehr über Blockchains, Projekte, Begriffe und Handhabungen lernen wollen, absolvieren Sie die kostenfreien interaktiven Lernkurse auf der Bitpanda Akademie
    • Sofern Sie selbst recherchieren wollen, durchstöbern Sie die Online-Medien, Plattformen wie Youtube, Onlineportale, und vor allem die Homepages der jeweiligen Blockchain-Projekte und andere Quellen regelmäßig nach neuen Informationen und bewerten/prüfen Sie diese. Informieren Sie sich dort über Projekte, Teams, Partnerschaften, Anwendungsfälle und aktive Projektarbeiten/Produkte. Führen Sie regelmäßig einen „Realitätsabgleich“ durch. Wo und wie sie solche Informationen finden? Das müssen Sie selbst bewerkstelligen, finden Sie Ihren eigenen Weg und Ihre eigenen Lieblingsprojekte / Informationsquellen.
    • Fallen Sie nicht auf Betrugsmaschen herein!
    • Kaufen Sie nichts, nur weil jemand es empfohlen hat. Stellen Sie Ihre eigenen Recherchen an!
      (Do Your Own Research)

– DIESER ARTIKEL IST KEINE ANLAGEBERATUNG
– INVESTIEREN/RISKIEREN SIE NICHT MEHR, ALS SIE ZU VERLIEREN VERKRAFTEN
– SIE SIND FÜR IHR GELD, IHR UMFELD; IHRE FAMILIE SELBST VERANTWORTLICH
– STEUERASPEKTE BEACHTEN! (z.B. Haltefristen bzgl. Steuerfreiheit/sätzen, Haltefristen bei Staking etc.)
– AKTIVIEREN SIE UNBEDINGT DIE 2-Faktor-Authentifzierung des Bitpanda-Kontos


Krypto-Portfolio und Transaktionen
mit der Coingecko-App jederzeit am Mann!

Installieren Sie auf Ihrem Smartphone oder Tablet aus dem GooglePlayste bzw. AppleStore die kostenfreie App „Coingecko„. Dort erhalten Sie direkt übersichtlich die aktuellen Kurse (ggf. dann in den Einstellungen noch von USD auf EUR umstellen!) aller Kryptowährungen, standardmäßig sortiert nach Marktkapitalisierung.
Da man in dieser „Markt“-Übersicht jedoch nicht seine eigenen Investments im Blick hat, ist es empfehlenswert, sich kostenfrei in Coingeck sein Portfolio „nachzubauen“. Daher ist das o.g. Führen einer Exceltabelle so hilfreich.

Um sich sein Portfolio erstmalig anzulegen, (am einfachsten geht’s am Computer direkt auf www.coingecko.com)), klickt man (geht aber auch in der App) auf „Portfolio“. Dort registriert man sich einmalig mit seiner Mailadresse und einem kompleten Kennwort. Dann meldet man sich mit diesen Zugangsdaten an.

Für jeden im Portfolio anzulegenden Coin klickt man auf „Add new Coin“ (bzw. in der App oben rechts auf das „(+)“. Nun gibt man im Eingabefeld den gewünschten Coinkürzel ein (z.B. ADA), und klickt diesen dann in der Ergebnisliste an. Und so verfährt man mit den nächsten Coin und so weiter.

Hat man alle Coins erstmal angelegt, kann man bei jedem Coin seine Transaktionen hinterlegen. Hierzu klickt man in der Portfolio-Übersicht in der Zeile des betreffenden Coins auf das „+“. Es erscheint nun das Eingabefeld für eine Transaktion.
– Stellen Sie als erstes unten das Datum ein (Kaufdatum bzw. Verkaufsdatum eingeben),
– bei „Kurs pro Währung“ geben Sie ein, was Sie bei diesem Vorgang pro Coin bezahlt haben (also Gesamtpreis geteilt durch gekaufte Coinmenge). Bei einem Verkauf müssen Sie natürlich ein Minus davor machen (also eine negative Zahl eingeben),
– dann klicken Sie auf „Ok / Einreichen“.


Anhang 1)
Wohin mit den gekauften Token?

Auf der externen Kryptowährungsbörse lassen? Oder selbst verwaltete Wallets?

Machen Sie den vierten Schritt nicht vor dem ersten Schritt. Die Speicherung auf selbstverwalteten Wallets ist kompliziert und erfordert hohe Konzentration sowie behutsames Vorgehen. Wem dies zu komplex ist, belässt seine Coins auf der Kryptobörse; muss sich dort aber im klaren sein, dass bei einer Pleite, einem Hack oder anderen Vorfällen das dortige Guthaben im Feuer steht. Daher ist die Auswahl einer seriösen, professionellen, regulierten, im eigenen Rechtsraum sitzenden, nicht-marktschreierischen Kryptobörse so wichtig!

Bedenken Sie auch, dass eine BaFin-Lizenz keine 120%ige Garantie ist (siehe Wirecard).

Am sichersten sind Ihre Token in einer eigens verwalteten Hard- oder Software-Wallet, deren meist 20-24-Passwörter umfassenden Schlüssel Sie nicht verlieren dürfen. Denn Verlust oder Entwendung durch Dritte bedeutet Totalverlust!

Die verbreitetste Hardware-Wallet mit der meisten Unterstützung und den meisten Hilfestellungen im Internet, dürfte der der Ledger Nano (www.ledger.com) sein. Weitere Hardwarewallets sind z.B. Trezor (www.trezor.io) oder die eher unverbreitete Bitbox (www.shiftcrypto.ch).

Allgemeine Softwarewallets sind z.B. die Exodus Wallet (www.exodus.com), Guarda (www.guarda.com)
oder die BRD Wallet (www.brd.com). Viele Krypto-/Blockchainprojekte entwickeln „hauseigene“ Wallets, die zwangsläufig schneller einen höheren Funktionsumfang für das betreffende Netzwerk haben.

Viele Web- und Softwarewallets lassen sich auch z.B. mit einem Ledger Nano koppeln, sodaß man sich nicht für jede Software-/Webwallet jeweils eigene PrivateSchlüssel/12/24-Wort-Phrasen erzeugen und aufbewahren muss.

Bestellen Sie NIEMALS Hardware-Wallets in Amazon, ebay oder auf anderen Portalen; Sie bestellen sonst ggf. manipulierte Geräte und gefälschte Produkte und verlieren Ihre Token an Betrüger!
Suchen Sie im Internet (und in App-Stores) NIEMALS nach Wallet-Downloadseiten, sondern nutzen Sie nur die oben aufgeführten Internetseiten; Sie landen sonst ggf. auf gefälschten Seiten und verlieren Ihre Token an Betrüger!

Fallen Sie bitte NIEMALS auf Betrugsmaschen herein, die Sie dazu bewegen wollen, für ein Gewinnspiel oder für eine Vermehrung Ihrer Kryptowährungen eine bestimmte Anzahl von Kryptocoins an irgendeine Adresse zu schicken. Das sind betrügerische SCAMS! Mehr dazu hier.

Teilen Sie NIEMALS irgendwelchen (angeblichen) Firmen oder Internetseiten die privaten Schlüssel / Recovery-Phrases / Walletkennworte / mehrgliedrigen Kennworte mit, denn dann droht Totalverlust/abzug durch Kriminelle!
Gerne werden Phishingmails im angeblichen Namen eines Wallet-Anbieters verschickt … klicken Sie in solchen eMails NIEMALS auf irgendwelche Verweise und halten Sie ihre Keyphrases strikt unter Verschluss!

Seien Sie vorsichtig, wenn Kryptobörsen oder DEXes mit hohen Zinsen für bestimmte Kryptowährungen bieten, denn oftmals ist dies kein Staking (, bei dem man im Besitz der Coins bleibt) sondern Lending („Sperrung zwecks Kreditverleih an andere“). EIn weiteres Alarmsignal sind Kryptobörsen mit Zockerprodukten (Derivate, Hebelprodukte, Futures etc). Solche Börsen sind besonders anfällig für Liquiditätsprobleme und Insolvenzen.


Anhang 2)
Durchschnitts-Strategie (EuroCostAveraging = ECA) per Sparplan?

Auf Bitpanda.com können Sie z.B. einen wöchentlichen oder monatlichen Kryptowährungs-Sparplan per regelmäßiger Banklastschrift einrichten. Z.b. jeden Montag 30€ Kryptowährung1, und einmal pro mit Monat 20€ Kryptowährung2 usw.

Meine Meinung: Sparpläne sind zwar bequem, aber die weitaus größeren Renditechancen erhält man natürlich
1.) durch die Fokussierung auf sorgfältig recherchierte Kryptocoins guter Blockchain-/DLT-Projekte und
2.) gezielte – mindestens 1x wöchentliche – Marktbeobachtung und
3.) dem gezielten Zukauf in Schwächephasen oder „Bärenmärkten“ und
4.) dem Halten („hodlen“) über die jeweilige nationale Haltefrist zwecks Kapitalertragssteuerfreiheit beim Verkauf.


Anhang 3)
Bitpanda BCI5 BCI10 BCI25 Krypto-Index / Kryptoindex – Steuerfalle? Vertragstext?

Es gibt auf Bitpanda auch sogenannte Bitpanda-Krypto-Indizes (BCI):
– BCI5 (ausgewählte Top-5 Kryptowährungen)
– BCI10 (Top-10)
– BCI25 (Top-25)
sowie anwendungsfallspezfische Indizes wie z.B.
– BCI DeFi Leaders
– BCI Infastructure Leaders
– BCI Media/Entertainment Leaders
– BCI Smart Contract LEaders

Diese Indizes werden monatlich bzgl. Ihrer Zusammensetzung geprüft und ggf. mehrmals im Jahr umgeschichtet. Die Zusammensetzung richtet sich jedoch nach Marktkapitalisierung und Liquidität, nicht unbedingt nach Projektqualität und Projektpartnerschaften; über die Zusammensetzung der Indizes entscheidet also eher der Herdentrieb der Groß- und Kleinanleger (vor allem letzere liegen bekanntlich nicht immer richtig) anstatt eine fundierte und wirtschaftsorientierte Projekt- oder Risiko-/Nutzen-Analyse.

Die BCI-Indizes können mit Sparplan-Funktion regelmäßig automatisch oder auch manuell gekauft/verkauft werden.
Diese BCI-Indizes bergen jedoch ggf. eine Steuerfalle, da bei der monatlichen Umgewichtung durch das Indexmanagement Verkäufe unterhalb der einjährigen Haltefrist auftreten, egal ob Sie einen solchen BCI als regelmäßigen Sparplan laufen haben oder ihn einmal gekauft und liegen gelassen haben.
Das BCI-Prospekt schreibt hierzu im Kapitel „Ertragssteuerliche Aspekte“:

„Im Rahmen des IndexProdukts werden dem jeweiligen Kunden die einzelnen IndexProdukte direkt zugerechnet Demzufolge sind auch Änderungen im IndexProdukt direkt auf Ebene des Kunden für steuerliche Zwecke zu analysieren. Derartige Änderungen können nach Erwerb eines IndexProdukts aus folgenden Gründen eintreten: Mit einem IndexProdukt kommt es regelmäßig unterjährig zu einem automatischen Rebalancing. Dabei werden die im IndexProdukt gehaltenen Einzelpositionen an den Aufteilungsschlüssel gemäß IndexMethodik zu einem vertraglich zugesicherten Stichtag angepasst. Diese Änderungen im Index führen zu entsprechenden Kauf/Verkaufsaufträgen im Auftrag des Kunden. (…) Insbesondere im Rahmen von Rebalancing-Events kann es daher unterjährig regelmäßig zur Realisierung von Wertsteigerungen/verlusten kommen die innerhalb der Spekulationsfrist steuerpflichtig sind.“

Meine Meinung: Für mich sprechen gegen die BCI-Indices:
a) steuerliche Fallstricke durch die Rebalancing-Events, da der Käufer in der Belegpflicht ist. Es wäre schöner, wenn man die im BCI-Sparplan z.B. jeden Monat gekauften Coins direkt erhalten sowie dauerhaft behalten würde. Es wäre zudem kunden- und steuerfreundlicher, wenn nach einem Rebalancing lediglich nur „neu aufgenomme“ Coins oder dieselben Coins in anderen Gewichtung hinzukommen würden.
b) die Zusammensetzung der BCI-Indices anhand Marktkapitalisierung und Liquidität. Schöner wären thematische Indices wie z.B. „Industry-DLT-Projects“, deren Portofoliozusammensetzung anhand fundamentaler Analysen der jeweiligen Projekt-Teams, Projekt-Partnerschaften, Roadmaps und bereits produktiver Produkte/Dienstleistungen vorgenommen würde und eben nicht die Marktkapitalisierung.


Anhang 4) Aktien / Rohstoffe / Edelmetalle / ETF’s auf einer Kryptowährungsbörse kaufen/verkaufen ?

Ja, auch das geht ebenfalls bei Bitpanda. Der Vorteil ist, dass auch Bruchteile von Titeln erworben/verkauft werden können, beispielsweise eine Viertel- oder Zehntel-Aktie, wenn das Geld für eine ganze Aktie fehlt. Es sieht aber danach aus, als wären dies steuerrechtlich „Derivate“. Infovideo hier.

Dort finden sich z.B. – auch bruchteilig handelbar –
a) Aktien wie Apple, Microsoft, Amazon, Google, Tesla, Visa, Nvidia, Mastercard, Paypal, Adobe, Coca Cola, Pfizer, Netflix, McDonalds, VW, SAP, Allianz, Dt.Telekom, Daimler, ZoomVideo, BMW, Bayer u.a.
b) Edelmetall-Anteile, die physisch auf Ihren Namen hinterlegt werden
c) Rohstoff-Anteile
d) ETF’s

Meine Meinung: Aktuell bzgl. steuerlicher Unklarheiten lieber noch Finger weg von Aktien/Edelmetall-Anteilen auf Kryptowährungsbörsen. Stattdessen lieber hierfür die klassischen „Kanäle“ nutzen. Oder einen kryptoaffinen Steuerberater fragen … den werden Sie hier in Deutschland aber kaum finden.


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